Der Sternenhimmel im April

Unsere Sternkarte zeigt den gestirnten Himmel für 23 Uhr Sommerzeit. Dann wird der Sternenhimmel von den Frühlingssternbildern beherrscht. Genau in Südrichtung findet man jetzt das Sternbild Löwe, dessen Figur in der Tat an eine liegende Raubkatze erinnert. In südöstlicher Richtung sorgen zwei Lichter für Aufmerksamkeit: Spica, Hauptstern der Jungfrau, und höher am Himmel der orange Arktur im Sternbild Bootes. Arktur, Spica und Regulus spannen das sogenannte Frühlingsdreieck auf.

Der Große Wagen (ein Teil des Sternbildes Großer Bär) ist jetzt senkrecht über unseren Köpfen zu finden. Zwischen ihm und dem Löwen haben nur die unscheinbaren Sternbilder Kleiner Löwe, Jagdhunde und das Haar der Berenike ihren Platz. Ähnlich verhält es sich mit dem Gebiet zwischen Löwe und Horizont: Hier schlängelt sich die lichtschwache Wasserschlange, der Sextant tritt kaum hervor, meist kann man nur Becher und Rabe aufgrund der prägnanten Formen erkennen.

VdS-Sternkarte April 2022
Sternkarte – April 2022 (VdS)

Die Planeten im April 2022

Merkur schwingt sich Ende April zu seiner besten Abendsichtbarkeit des Jahres auf. Ab der Monatsmitte kann man ihn gegen 21 Uhr MESZ aufsuchen, um den 23.4. bieten sich in der Zeit um 21:30 Uhr die besten Sichtbarkeitsbedingungen. Erfahrene Beobachter können Merkur bis Anfang Mai am Abendhimmel verfolgen.

Venus ist auch im April der hellste Planet am östlichen Morgenhimmel, aber nicht der einzige. Rechts von ihr stehen Mars und Saturn, der Abstand zur Venus nimmt im Laufe des Monats deutlich zu. Ende April/Anfang Mai wird Venus nah an Jupiter vorbeiziehen.

Mars wird am Morgenhimmel zunehmend besser sichtbar. Am 5.4. läuft er knapp unterhalb von Saturn vorbei und am 25./26.4. steht der Mond unter den beiden Planeten.

Jupiter entfernt sich am Himmel wieder deutlich von der Sonne, der Riesenplanet taucht auch über dem östlichen Morgenhorizont auf. Am 30.4. treffen Jupiter und Venus in nur 15 Bogenminuten (eine halbe Vollmondbreite) Abstand aufeinander.

Saturn führt die morgendliche Planetenparade an. Am 5.4. steht Mars nur 19 Bogenminuten von Saturn entfernt.

Uranus ist nur in den ersten Apriltagen noch am Abendhimmel aufzufinden. Am 3.4. steht die schmale Sichel des zunehmenden Mondes in knapp einem Grad Abstand unterhalb von Uranus.

Neptun stand Mitte März zusammen mit der Sonne am Taghimmel und taucht im April nachts noch nicht wieder auf.

(Quelle: Vereinigung der Sternfreunde e.V.: sternfreunde.de)

Happy Halloween!

Halloween beschert uns dieses Jahr einen Blue Moon – einen „Blauen Mond“! So nennt man heute meist den zweiten Vollmond innerhalb eines Monats. Dabei war das nicht immer so.

Bis ins 19. Jahrhundert war Blue Moon die Bezeichnung für den dritten von vier Vollmonden innerhalb einer Jahreszeit. Üblicher Weise gibt es pro Jahreszeit drei Vollmonde, die als erster, zweiter und dritter Vollmond durchnummeriert werden. In seltenen Fällen kommt es jedoch zu einem vierten Vollmond, sodass auf den zweiten Vollmond der Blue Moon folgt. Einen echten Blue Moon sehen wir also erst nächstes Jat im Sommer am 22. August 2021.

Mond

Die neue Bedeutung des Blue Moon als zweiter Vollmond eines Monats geht auf den Artikel „Once in a Blue Moon“ in der Zeitschrift Sky & Telescope von James Hugh Pruett aus dem Jahr 1946 zurück. Der Amateurastronom Pruett hatte einen entsprechenden Text im „Maine Farmers’ Almanac“ falsch interpretiert.
Eines hat sich durch diese Fehlinterpretation nicht geändert. Ein Blue Moon ist ein seltenes Phänomen, sodass Once in a Blue Moon im englischsprachrigen Raum umgangssprachlich oft genutzt wird, um auf die Seltenheit eines Ereignisses hinzuweisen.

P.S.: Sollte der Mond tatsächlich einmal bläulich erscheinen, könnte das an Partikel in der Atmosphäre nach einem Vulkanausbruch liegen, oder daran, dass man länger nicht die Brille geputzt hat. 😉

Frohes Osterfest 2020!

Wenn wir in der letzten Nacht zum Himmel schauten, konnten wir dem Anblick des Mondes nicht entkommen. Es war der erste Vollmond im Frühling. Und somit ist klar: Ostern steht vor der Tür!

Ostermond
Der Osterhase und sein Gehilfe bestaunen den ersten Vollmond des Frühlings.

Tatsächlich wurde im Jahre 325 n. Chr. auf dem Konzil von Nicäa die Festlegung getroffen, dass das Osterdatum der erste Sonntag nach dem ersten Vollmond im Frühling ist. Als Frühlingsbeginn gilt hier der 21. März. Man vernachlässigt also, dass der wahre Frühlingsbeginn seit 2011 entweder auf den 19. oder den 20. März fällt. Dass der Frühling in unseren Breiten wieder am 21. März beginnt, kommt erst ab dem Jahr 2048 wieder vor.

Aus dieser Festlegung ergibt sich, dass das Osterfest nicht auf einen Kalendertag festgelegt ist, sondern sich von Jahr zu Jahr ändert. Der frühstmögliche Ostersonntag ist somit der 22. März, wenn der erste Frühlingsvollmond am 21. März zu sehen ist und auf einen Samstag fällt. Etwa einen Monat später – am 25. April – haben wir den spätestmöglichen Ostertermin.

Ostermond
Ostermond versteckt sich hinter Wolken.

Nicht nur der Mond ist in diesen Tagen kaum zu übersehen. Am Abend glänzt die helle Venus hoch über dem Westhorizont und geht erst weit nach 23 Uhr unter. Das Licht des vollen Mondes und der Venus können unsere beiden Osterhäschen nutzen, um ein paar letzte Verstecke für die vielen bunten Ostereier ausfindig zu machen. Hoffentlich schaffen sie es, bevor der Mond ganz hinter Wolken verschwindet.

Wir wünschen viel Spaß beim Suchen und frohe Ostern!