Endlich habe ich eine Nachführung für mein Teleskop. Das Vixen RII4M ist ein Spiegelteleskop alá Newton, dh. man schaut senkrecht in den Tubus – also ganz woanders hin, als man mit dem Rohr zielt. Da macht das Suchen kleiner Objekte für den Anfänger erstmal überhaupt keinen Spaß. Zum Glück ist die Montierung paralaktisch, so daß man nicht immer wieder neu suchen muß, falls die Erde sich gerade mal wieder ein Stück gedreht hat.
Aber auch immer wieder nachdrehen nervt. Das erklärt dann wohl den vielen Staub auf dem schönen Teleskop .. und hier kommt die motorisierte Nachführung ins Spiel.
Wie es sich gehört wird mit dem Paket aus dem Versandhaus gleich 2 Wochen schlechtes Wetter gratis geliefert (sorry liebe Sternfreunde, es war keine Absicht :P).
Wenn ich aber schon warten muß, kann ich in der Zeit etwas Sinnvolles tun. Ich fummle die Digitale-Spiegelreflex-Kamera ans Rohr!
Mein Maßband zeigt für das Rohr 44,3 cm Umfang an. Dank Schulbildung und Taschenrechner ermittle ich also 14,1 cm Durchmesser.
Damit kann man prächtig eine Schelle formen, die sich zerstörungsfrei um den Tubus schmiegt. Da mir Blech und Schere nicht zur Hand sind, hacke ich die Zahlen in den Computer und erzeuge ein 3D-Modell.
der 3D-Drucker macht aus der Idee Realität.
Als nächstes muß die Kamera leicht zu Montieren und zu Lösen sein. Die handelsüblichen Foto-Stative bringen sogenannte Quick-Release-Halterungen mit. Genau sowas will ich auch!
Mach ich jetzt mein schönes Stativ kaputt oder hole ich mir ein Neues zum zerstören ? Schopping fällt aus, denn es ist Sonntag, also was solls! Her mit dem Internet – da muß doch was möglich sein.
Auf Thingiverse.com finde ich eine der o.g. Halterungen: http://www.thingiverse.com/thing:1219907
Auch dieser Punkt geht an den 3D-Drucker! 2,5 Stunden später hole ich das passgenau Stück Plastik aus dem Drucker.
Jetzt noch zwei Schräubchen A und B, die Schelle C mit Halterung D ganz ohne IKEA -Anleitung verbinden.
Et voilà – es sitzt.
Jetzt auf gutes Wetter lauern und dann…