Meniscas 150/2250mm
Zur Zeit steht unter der Kuppel leider kein Teleskop mehr. Die Spalttüren der Kuppel lassen sich nicht öffnen. Unser Ziel ist es das erste größere Spiegelteleskop in Kanena, den Meniskus-Cassegrain von Carl-Zeiss-Jena wieder in die Sternwarte zu integrieren. Das leistungsstarke Instrument ist ca. 45 Jahre alt und 2005 überholt worden. Zur langen Nacht der Sterne 2006 konnte man das Teleskop für eine Nacht in der Sternwartenkuppel erleben.
Coudé – Refraktor 1968-1978
Coudé bedeutet “Knick“. Es war durch diese Konstruktion möglich auch in eine kleine Sternwarte ein Fernrohr einzubauen, mit einer großen Brennweite. Bei dieser Konstruktion steht der Beobachter an ein und der selben Stelle im Gebäude, es bewegt sich nur das Fernrohr. Der Strahlengang wird in die feststehende Stundenachse geleitet. Öffnung 150mm, Brennweite 2250mm
Bericht zum Tag der Astronomie 24.03.2012
Ein sonniger Tag, blauer Himmel und Windstille waren beste Voraussetzungen für den Tag der Astronomie in Halle-Kanena.
Ab 14 Uhr standen verschiedene Teleskope zur Sonnenbeobachung bereit.
Die Besucher warteten geduldig bis die Fernrohre ausgerichtet waren und wurden mit einem Blick auf die Sonne belohnt.
Harald gab Hilfestellung beim Bedienen des großen Fernrohres 80/1200 von Zeiss.
Um 14.00 Uhr waren so viele Astronomie- Begeisterte vor Ort, dass Jörg spontan im Planetarium den Sternprojektor startete und den aktuellen Sternhimmel erläuterte.
Pünktlich 15 Uhr begann Dr. Grätz von der Uni Halle seinen Vortrag über “ den Stern von Bethlehem ”. Seine Betrachtungen führten von Bethlehem über Prag nach Padua. Im Anschluss fand noch eine rege Diskussion zu den verschiedensten astronomischen Themen statt.
Detlef zeigte um 16.30 Uhr im Planetarium, den aktuellen Sternhimmel und erläuterte, was abends mit Einbruch der Dunkelheit am Himmel zu sehen war.
Im Planetarium Kanena befinden sich mehrere mechanische Modelle, an denen ich gegen 17.30 Uhr die Bewegungsabläufe in unserem Sonnensystem erläuterte.
Großes Interesse zeigten die Besucher an der Vorführung des großen Reiss- Telluriums, von dem es weltweit nur noch 3 Exemplare gibt.
Mittlerweile verschwand die Sonne unter dem Horizont und die Venus zeigte sich Richtung Westen. Jetzt kam der große 10″ Schmidt- Newton zum Einsatz. Ihre Sichelgestalt erinnerte beim Blick durchs Fernrohr an den Halbmond.
Kurz darauf entdeckten die Besucher auch den Planeten Jupiter in der gleichen Richtung, etwas unterhalb der Vernus. Jupiter mit seinen farbigen Wolkenbändern und Monden konnte die zahlreichen Besucher begeistern.
Schon tief im Westen tauchte die sehr junge, schmale Mondsichel in die horizontnahen Dunstschichten ein. Über dem Osthorizont stand der Planet Mars am Himmel. Er wurde zum Abschluss der Veranstaltung noch im Fernrohr eingestellt.
Kanena, 25.03.2012
T. Klepzig
Projektor ZKP1
Das Zeiss-Klein-Planetarium (ZKP1) wurde ursprünglich im zweiten Weltkrieg entwickelt, um Nachtflieger auszubilden. Diese konnten sich dann bei ihren Flügen in der Nacht besser orientieren.
Nach den Plänen aus dem zweiten Weltkrieg wurde das ZKP1 nachgebaut und kam im ersten Kleinplanetarium der ehemaligen DDR in Halle-Kanena zum Einsatz.
Es ist heute immer noch das Originalgerät von 1962 und voll funktionstüchtig. Milchstrassen-, Planeten- oder Satellitenprojektoren ergänzen die Darstellungsmöglichkeiten.
Es sind aber auch einige Eigenbauten zu finden, so z.B. der Gradnetzprojektor ganz rechts im Bild 1.
Alle Projektoren werden von Anfang an fortlaufend numeriert. Der Sternprojektor in Kanena hat die Nr. 164.
Auf der Projektorkugel sind 32 Einzelprojektoren untergebracht, in denen sich neben der Optik je eine Kupferfolie befindet. In jede der 32 Kupferfolien ist ein bestimmter Teil des Sternhimmels eingestanzt.
Insgesamt sehen wir mit diesem Projektor ca. 5000 Sterne unterschiedlicher Größe. Damit läßt sich der gesamte nördliche und ein großer Teil des südlichen Sternhimmels darstellen.
Jeder Einzelprojektor besitzt eine Blende. Sie ist so angeordnet, dass sie die Öffnung verschliesst, wenn der Projektor in Horizontnähe kommt.
Rechts in Bild 2 sehen wir an der Kugel den Milchstraßenprojektor.
M13 Kugelsternhaufen im Herkules
M 57 Ringnebel im Sternbild Leier
Der Mond
Bei seinen verschiedenen Phasengestalten werfen die Krater und Gebirgsketten ihre Schatten. Am sogenannten Terminator (Licht-Schattengrenze) kann man die einzelnen Formationen am besten beobachten.
Mit einem Teleskop werden noch andere Oberflächenmerkmale sichtbar. In den Maria (dunkle Flächen) sind wellenartige Strukturen erkennbar. Ein Spaziergang auf der Mondoberfläche begeistert immer wieder.
Mondkarte
Komet Holmes 0411
Der Komet bewegt sich recht langsam im Sternbild Perseus. Er wird uns noch ein paar Wochen recht hell erhalten bleiben. Wenn man die Aufnahmen hier vom 04.11.2007 mit denen der vergangenen Tage vergleicht, hat sich nicht nur der Himmelshintergrund, sondern auch der Komet selbst etwas verändert.
Komet mit blossem Auge sichtbar
Der periodische Komet 17P/Holmes ist seit einigen Tagen mit blossem Auge am nächtlichem Himmel zu sehen. Er hat innerhalb kürzester Zeit einen drastischen Helligkeitssprung gemacht. Der Komet ist im Sternbild Perseus nahe alpha Persi zu finden. Entdeckt wurde der Komet schon vor 115 Jahren, als der englische Astronom Edwin Holmes mit seinem Spiegelteleskop die Andromedagalaxie beobachten wollte. Unweit davon sah er den hellen Kometen.
Thomas Ehrenhardt sind ein paar sehr schöne Fotos des Kometen gelungen.