Tag der Astronomie 2017

Warum ist Pluto kein Planet? Wie kamen die Sternzeichen zu ihren Namen? Was ist ein H-alpha-Teleskop? Diese und viele weitere Fragen beantworteten die Hobbyastronomen des Vereins Astronomische Station Johannes Kepler Kanena e.V. und der Gesellschaft für astronomische Bildung am diesjährigen Tag der Astronomie am 25. März 2017 im Planetarium Kanena. Nach der Begrüßung um 14 Uhr hielten die Vereinsmitglieder Vorträge und präsentierten den aktuellen Sternhimmel im Vorführraum des Planetariums.

Der Astronomietag hatte in diesem Jahr das Thema „Sehenswertes an der Sonnenbahn“. Im Mittelpunkt standen Objekte entlang der Bahn, die die Sonne scheinbar am Himmel zieht, wenn wir sie von der Erde aus betrachten, die sogenannte Ekliptik. Bernd Schmidt begann mit seinem Vortrag um 14:30 Uhr und betrachtete Deep Sky Objekte entlang der Ekliptik. Dabei lag sein Fokus vor allem auf Galaxien und Kugelsternhaufen. 15:30 Uhr sprach Vereinsvorstandsvorsitzender Detlef Fliege über die Sonne und ihre Kinder. Keks erklärte den vielen anwesenden Kindern die Sternbilder und ihre Mythen. In seinem Vortrag um 17:30 Uhr widmete sich Vereinsvorstandsvorsitzender Dr. René Schlesier dem Zwergplaneten Pluto, der am Rande unseres Sonnensystems einsam seine Bahnen dreht.

Da der Samstag beste Wetterbedingungen bot, konnten zahlreiche Besucher zwischen 14 und 18 Uhr außerdem, mithilfe von Teleskopen und Filtern, die Sonne beobachten. Die Vereinsmitglieder bauten dafür unterschiedliche Teleskope auf dem Platz vor dem Planetarium auf und standen für Fragen zur Verfügung. Leider waren auf der Sonne nur zwei winzige Sonnenflecken zu erkennen, dafür konnten die Besucher durch das H-alpha-Teleskop einige spektakuläre Protuberanzen, also Materieausbrüche, auf der Sonnenoberfläche beobachten. Ab 18 Uhr konnten Interessierte mit den Vereinsteleskopen einen Blick auf den Abendhimmel werfen.

Erstmalig in diesem Jahr richteten die Vereine Astronomische Station „Johannes R. Kepler“ und Gesellschaft für astronomische Bildung den Tag der Astronomie im Planetarium Kanena gemeinsam aus. Beide Vereine engagieren sich für die Vermittlung astronomischen Wissens, die Astronomische Station kümmert sich außerdem um den Erhalt des Planetariums und der Sternwarte in Halle-Kanena. Das Planetarium wurde 1963 als erstes Schulplanetarium der DDR eröffnet und konnte durch Mitgliederbeiträge und Spendengelder bis heute erhalten werden.

Seit 2003 koordiniert die Vereinigung der Sternfreunde e.V. jedes Jahr den bundesweiten Astronomietag. In diesem Jahr lief der Tag unter dem Thema „Sehenswertes an der Sonnenbahn“. Im ganzen Bundesgebiet fanden dazu unterschiedlichste Veranstaltungen statt.

Im nächsten Jahr findet der Tag der Astronomie am 24. März statt. Unsere beiden Vereine haben jetzt schon beschlossen, auch an diesen Tag wieder gemeinsam ein Programm zu organisieren.

Tag der Astronomie am 25.03.2017

Seit 2003 koordiniert die Vereinigung der Sternfreunde den deutschlandweiten Tag der Astronomie. Das diesjährige Thema heißt: „Sehenswertes an der Sonnenbahn“.

Wir führen in diesem Jahr den Tag der Astronomie erstmalig gemeinsam mit der Gesellschaft für astronomische Bildung (GAB) durch.

Wir bieten Ihnen am 25.03.2017 von 14 – 18 Uhr folgende Vorträge und Beobachtungstermine an und freuen uns auf Ihren Besuch im Planetarium Kanena.

14:00 Uhr: Eröffnung und Begrüßung durch die beiden Vereinsvorsitzenden Detlef Fliege und Dr. René Schlesier

14:10 Uhr:  Der aktuelle Sternenhimmel       Detlef Fliege

14:30 Uhr:   Deep Sky Objekte                          Bernd Schmidt

15:00 Uhr:   Der aktuelle Sternenhimmel      Felix Günter

15:30 Uhr:   Die Sonne und ihre Kinder         Detlef Fliege

16:00 Uhr:  Der aktuelle Sternenhimmel       Torsten Klepzig

16:30 Uhr:  Mythen und Legenden                 Keks

17:00 Uhr:  Der aktuelle Sternenhimmel       Angelique Schuchardt

17:30 Uhr:  Pluto und seine Begleiter             Dr. René Schlesier

Ab 14 Uhr präsentieren unsere Vereinsmitglieder verschiedene Teleskope. Sie sind herzlich eingeladen, eigene Teleskope mitzubringen. Bei klarem Himmel werden wir ab 14 Uhr auch, parallel zu den Vorträgen, mit der Sonnen- und Venusbeobachtung beginnen. Mit Eintreten der Dunkelheit und unter günstigen Witterungsbedingungen finden Himmelsbeobachtungen statt.

2015 – Ausflug nach Sonneberg

Sonnenbeobachtung und veränderliche Sterne waren das Thema unseres Ausflugs zur Sternwarte Sonneberg am 12. September 2015.

Die Sonneberger Sternwarte

Bei bestem Beobachtungswetter erreichten wir die Sternwarte auf dem Erbisbühl mit dem Bus. Unsere Führung begann mit den Beobachtungskuppeln, wo wir den Original-Refraktor von 1926 und ein Cassegrain-Spiegelteleskop bewunderten. Dank des guten Wetters hatten wir die Möglichkeit, die Sonne über einen Projektor zu beobachten und sahen eine schöne Gruppe von Sonnenflecken.

Die Hauptaufgabe der Sternwarte ist jedoch die Erforschung veränderlicher Sterne. Cuno Hoffmeister gründete die Sternwarte im Jahr 1925. Er beschäftigte sich mit der Beobachtung dieser besonderen Sterne und zeichnete sich für das beeindruckende Sonneberger Plattenarchiv verantwortlich. Mehr als 70 Jahre lang wurde der nördliche Sternenhimmel auf fotografische Platten gebannt und bietet Wissenschaftlern auch heute noch die Möglichkeit, Veränderliche zu beobachten. Dieses zentrale Beobachtungsprogramm der Sternwarte, die Himmelsüberwachung, wird noch heute durchgeführt. In jeder klaren, mondlosen Nacht lichtet ein Mitarbeiter der Sternwarte den Himmel ab und archiviert die Aufnahmen. Da es für die Sternwarte immer schwieriger wurde, das fotografische Material zu beschaffen, gibt es seit 2012 ein digitales Aufnahmegerät. Mittlerweile liegt auch das gesamte Plattenarchiv in digitaler Form vor und kann von Wissenschaftlern genutzt werden. Das Plattenarchiv in Sonneberg ist die größte Sammlung dieser Art in Europa und stand uns in der Sternwarte zum Teil zur Besichtigung zur Verfügung.

Ein Teil des Plattenarchivs

Bei einem Besuch im Museum erhielten wir außerdem Einblicke in die Arbeit Cuno Hoffmeisters und einen Überblick zur Geschichte der Sternwarte. Das Museum verfügt auch über eine große Sammlung von Geräten und Instrumenten zur Himmelsbeobachtung aus verschiedenen Jahrzehnten.

Die Sternwarte und das Museum sind sehr sehenswerte Ausflugsziele und bieten historische und aktuelle Einblicke in die Erforschung veränderlicher Sterne.