Der Hantelnebel M 27

ist ein planetarischer Nebel im Sternbild Füchslein, das sich mitten im Sommerdreieck befindet. Gegen 21 Uhr befindet sich das Füchslein genau im Süden etwa 40° hoch. Der Hantelnebel ist ungefähr 1000 Lichtjahre entfernt und mehrere 10 000 Jahre alt. Mit einem Fernglas ist er kaum zu sehen. Um ihn so zu sehen, benötigt man ein größeres Teleskop. Dieses Foto entstand mit einem Celestron 8 und wurde 30 Sekunden belichtet.
Die Bezeichnung planetarischer Nebel ist irritierend. Sie hat nichts mit Planeten zu tun. In früheren, nicht so leistungsfähigen Teleskopen sahen diese flächenhaften Objekte Planetenscheiben ähnlich. Sie entstehen, wenn Rote Riesen in ihrem Endstadium große Mengen an Masse abgeben.

Messier 61

Messier 61 ist eine Spiralgalaxie, die zum Galaxienhaufen im Sternbild Jungfrau gehört. Sie ist ungefähr 66 Millionen Lichtjahre von der Erde entfernt. Zu sehen ist sie aber nur mit einem mittleren Teleskop. Zu diesem Galaxienhaufen gehören über 2000 Galaxien. Mindestens 3 sind auf diesem Foto noch zu sehen.
Gegen 23 Uhr steht das Sternbild Jungfrau hoch im Süden.

 

Die Sonne am 18.04.2019

Die Sonne mit einem deutlich sichtbaren Sonnenfleck
Der befindet sich am rechten Bildrand. Beim genaueren Hinschauen kann man sogar Umbra (Kernschatten, das dunkle Gebiet in der Mitte) und Penumbra (Halbschatten, das etwas hellere Gebiet außen herum) erkennen. Ein Stückchen links sind noch zwei kleinere Flecken zu sehen.

Drachenfüttern leicht gemacht – Die Mondfinsternis am 21. Januar 2019

Wenn der Mond auf seiner Bahn durch einen der „Drachenpunkte“ wandert, dann bekommen wir eine Sonnen- oder eine Mondfinsternis.
Zum Glück spuckt der „Drache“ den Mond bzw. die Sonne immerwieder aus, so haben wir stets aufs neue Gelegenheit, schöne Fotos davon aufzunehmen.

Diesen Montag war es wieder soweit. Ich fand es mal ganz spannend, das Augenmerk auf den Lauf des Mondes durch den Kernschatten der Erde zu legen.

Die Vergrößerung mit dem Teleskop liefert dabei einen zu kleinen Ausschnitt vom Himmel. Also wurde die Kamera mit einem 300mm Objektiv auf das Teleskop geschnallt, und motorisiert mit dem Mittelpunkt des Kernschattens mitgeführt.

Mondfinsternis am 21.01.2019
Mondfinsternis am 21.01.2019

Die Erddrehung kann man damit schon ausgleichen. Nur leider klappte das bei mir nicht ganz perfekt, denn innerhalb des laaaaaangen Ereignisse driftete das Bild doch ein wenig auf meinen Aufnahmen weg.

Was also tun?

Die Fotos sind schön gleichmäßig durch einen Timer aller 20  Sekunden belichtet, und das nutzen wir aus. Fürs erste könnte man das Bild also bei jedem Schnappschuß ein Stück verschieben. Aber wieviel und wohin? Mit einem kleinen Python-Script und OpenCV  werden die Fotos nacheinander angezeigt und an einer festen Position um einen kleinen Stern eine Markierung eingeblendet.

Markierung zur Driftkorrektur (der kleine rote Kringel ist gemeint)
Markierung zur Driftkorrektur (der kleine rote Kringel ist gemeint)

Anhand dieser Marke konnte ich jetzt mit Versuch und Irrtum ausprobieren, wieviel Verschiebung in X- und Y-Richtung alle 20 Sekunden dafür sorgen, daß der Stern innerhalb meiner Markierung bleibt.

Check – Erstes Problem gelöst!

Jetzt habe ich ebenfalls mittels Probieren einen Kreis so in das nun still stehende Bild gezeichnet, daß die Rundung des Schattens auf dem Mond (beim Ein- und Austritt des Mondes in den bzw. aus dem Kernschatten) zum Kreis passen.

Beginn der Totalität
Beginn der Totalität
Ende der Totalität (man erkennt die nachträgliche Bildverschiebung am schwarzen Rand links und unten)
Ende der Totalität (man erkennt die nachträgliche Bildverschiebung am schwarzen Rand links und unten)

Das ist viel kniffliger als erwartet –  3 Freiheitsgrade: Radius, x-Wert und y-Wert des Mittelpunktes.
Der eingezeichnete Kernschatten ist natürlich nur eine Schätzung, im Ergebnis sieht es aber richtig aus 🙂

Das Schöne an der Methode ist, daß man sie genauso gut auf einem Projektionsschirm durchführen könnte, ganz ohne Hitec.

Nun noch das Datum ins Bild einfügen

Die Kamera speichert in „Exif“-Informationen neben vielen, weniger spannenden Dingen auch Datum und Uhrzeit – wenn man die Uhr richtig gestellt hätte.

Ein kluger Tip hat mich auf die Idee gebracht, mit der „falschen“ Uhrzeit einfach die Internet-Atomuhr abzufotografieren.

Tolle Idee – jetzt weiß ich genau, wieviel ich korrigieren muß.

Mein kleines Script erledigt auch diese Aufgabe und schreibt die Zeit zu jedem einzelnen Bild oben in die Ecke.

Lehren wir die Bilder Laufen

Nun kann man alle Bilder mit VirtualDub zu einem Filmchen verkleben und alles auf sich wirken lassen.

 

Mein Vergleich mit den vorberechneten Eckdaten vom 3. und 4. Kontakt (Ein- und Austritt aus dem Kernschatten) stimmen mich zuversichtlich, keinen Mist gebaut zu haben.

Beginn der totalen Phase (3. Kontakt): 05.41 Uhr MEZ
Maximale Verfinsterung: 06.12 Uhr MEZ
Ende der totalen Phase (4. Kontakt): 06.43 Uhr MEZ

(Quelle: http://www.mofi2019.de)

Was kann man besser machen?

Für alle Besserwisser da draußen: Man kann natürlich noch vieles optimieren.
Die Nachführung wäre mit einem Autoguider sicher genauer. Das nachträgliche Verschieben der Bilder könnte man analog einem Autoguider in Software nachregeln, ganz ohne Rumprobieren. Mein Script hätte auch gleich ein fertiges Video schreiben können. Und die Uhr richtig zustellen, ist immer eine gute Idee. Auch wäre eine mathematische Vorabbetrachtung über den Kernschatten Radius in der Entfernung des Mondes eine deutliche Genauigkeitssteigerung.
Ihr habt natürlich recht – aber es hat so auch echt Spaß gemacht 😉

Ich bin aber dankbar für noch mehr Tips.

Der Orionnebel

ist wohl eines der schönsten Deep-Sky-Objekte.
Gegen 22 Uhr kann man ihn mit bloßem Auge dicht über dem Horizont im Sternbild Orion sehen. Aber erst im Teleskop kann man feinere Strukturen erkennen.
Er hat den doppelten Vollmonddurchmesser und ist ungefähr 1300 Lichtjahre entfernt. Der Orionnebel besteht hauptsächlich aus Wasserstoff und wird durch den hellsten Stern im Zentrum zum Leuchten angeregt.
Diese Aufnahme vom 17.11.2018 wurde 10 Minuten belichtet.

Sternwarte

Sternwarte 1962
Sternwarte 1962

Die Astronomische Station liegt am östlichen Stadtrand von Halle im Ortsteil Kanena. Es war die erste Einrichtung ihrer Art in der ehemaligen DDR. Im Jahre 1961 entstand die Sternwarte. Hier befand sich bis 1978 ein Coude’ – Refraktor, der heute am Raumflugplanetarium auf der Peißnitz steht.

Sternwarte 13.03.2002
Sternwarte 13.03.2002

Kanena wurde damals als Standort ausgewählt, weil hier im Osten von Halle die Lichtverschmutzung am geringsten war.

Telementor von Carl Zeiss Jena: 63/840 auf T-Montierung
Telementor von Carl Zeiss Jena: 63/840 auf T-Montierung